Vista Neuerungen

Microsoft baute für seine neueste Windows-Version folgende Neuerungen ein:

* Aero (Akronym für „Authentic, Energetic, Reflective, Open“): Die neue vektorbasierte Benutzeroberfläche von Windows. Im sogenannten Aero-Glass-Modus bietet sie dem Benutzer frei skalierbare Anwendungsfenster mit Schattenwurf, halbtransparenten Rahmen sowie flüssige Animationen beim Minimieren, Maximieren, Schließen und Öffnen. Die Darstellung dieser Effekte erfolgt über die Komponente milcore, auf der auch die Windows Presentation Foundation basiert. Diese Oberfläche ist nicht in der Home-Starter-Edition enthalten. Um diese Funktionen optimal nutzen zu können, muss ein sogenannter „WDDM“ (Windows Display Driver Model)-Treiber für die entsprechende Hardware installiert werden, der allerdings nicht für alle Grafikkarten (wie zum Beispiel für die Intel-GMA-Serie) verfügbar ist.
* .NET Framework 3.0: Eine neue, auf .NET basierende Programmierschnittstelle für Windows, welche die „Win32“-API ablösen soll und Anwendungsprogrammierern Zugriff auf die neuen Funktionen von Windows Vista ermöglicht. Damit sich .NET Framework 3.0 schneller durchsetzt und akzeptiert wird, hat Microsoft auch Versionen für die Vista-Vorgänger Windows XP und Windows Server 2003 herausgegeben. Den Kern von .NET Framework 3.0 bilden die Windows Presentation Foundation (WPF), die Windows Communication Foundation (WCF), die Windows Workflow Foundation (WF) und Windows CardSpace:
o Windows Presentation Foundation (entwickelt unter dem Codenamen Avalon): Eine neue Technik, Objekte mit Hilfe der eigens dafür entwickelten Beschreibungssprache XAML auf dem Bildschirm darzustellen. Hierbei werden, wie bei Quartz Extreme unter Mac OS X, beispielsweise Transparenzeffekte nicht mit der CPU errechnet, sondern leistungssteigernd über die 3D-Grafikkarte. Dieses entlastet die CPU und lässt das System auch optisch „flüssiger“ aussehen.
o Windows Communication Foundation (entwickelt unter dem Codenamen Indigo): Eine neue dienstorientierte Kommunikationsplattform für verteilte Anwendungen. Hier will Microsoft viele Netzwerk-Funktionen zusammenführen und den Programmierern solcher Anwendungen standardisiert zur Verfügung stellen. Bei dieser Weiterentwicklung von DCOM legt Microsoft besonderen Wert auf internetbasierte Anwendungen.
o Windows Workflow Foundation: Infrastruktur für die einfachere Entwicklung von Workflow-Anwendungen, sowohl in geschäftlicher als auch technischer Hinsicht, aber auch für dokument- und webbasierte Workflows. Bietet zudem grafische Designer für Visual Studio (Modeling mittels Fluss- und Zustandsdiagrammen). Funktionen hiervon sollen unter anderem in zukünftigen Versionen von Office (SharePoint) und BizTalk verwendet werden.
o Windows CardSpace (entwickelt unter dem Codenamen InfoCard): Identitätsmanagement-Infrastruktur für verteilte Anwendungen. Mit Windows CardSpace will Microsoft einen neuen Standard für das Identitätsmanagement unter anderem im Internet etablieren. In den eigenen Browser Internet Explorer (Version 7) schon integriert, will Microsoft für diesen Dienst auch Plug-ins für alternative Browser entwickeln, mindestens aber für Mozilla Firefox.[2]
* Suchergebnisse werden sofort anzeigt, im Gegensatz zur Suchfunktion von Windows XP, bei der mehrere Minuten bis zur Anzeige von Suchergebnissen vergehen können, insbesondere bei deaktiviertem Windows-Indexdienst. Die Windows-Vista-Suche wird das Hinzufügen von mehreren Filtern ermöglichen, um die Suche stetig zu verfeinern (zum Beispiel „Datei enthält das Wort ‚Beispiel’“). In Windows Vista ist eine Suchschaltfläche ins Startmenü eingebaut, was zum schnelleren Start von Anwendungen führt und das Auffinden von Dokumenten und E-Mails erleichtert. Suchanfragen können, wie die Intelligenten Ordner unter Mac OS X, gespeichert werden und dann als virtuelle Ordner fungieren, indem beim Öffnen eines solchen Ordners die entsprechende Suchanfrage automatisch ausgeführt wird und dann deren Ergebnisse als normaler Ordner dargestellt werden. Die Vista-Suche basiert auf einer erweiterten und verbesserten Version des Indizierungs-Dienstes für die Windows-XP-Suche.
* Benutzerkontenkontrolle: Verbesserte Rechte- und Benutzerkonten-Verwaltung, die das Arbeiten ohne Administrator-Rechte erleichtern soll, um die Sicherheit zu erhöhen. Der Anwender arbeitet mit einem eingeschränkten Benutzerkonto und bekommt lediglich für Administrationsaufgaben nach Eingabe des Passworts vorübergehend höhere Rechte.
* Die Unterstützung von DirectSound 3D-Hardwarebeschleunigung wird entfernt, als Ersatz wird auf eine Software-Emulation zurückgegriffen, bei dem die Soundeffekte von der CPU gemischt bzw. erzeugt werden. Dadurch verlieren alle Computerprogramme wie z. B. Spiele, die DirectSound 3D verwenden, die Möglichkeit, direkt auf die Audio-Hardware zuzugreifen und erweiterte 3D-Effekte der Soundhardware wie zum Beispiel EAX zu benutzen (außer man emuliert diese Effekte per Software). DirectSound 3D und DirectSound 3D-Soundeffekte werden weiterhin unterstützt.[3][4] Außerdem ist 3D-Beschleunigung noch durch OpenAL möglich.
* Microsoft Minianwendungen sind kleine spezialisierte Hilfs-Applikationen, die entweder auf dem Desktop oder in einer Sidebar eingebunden werden können und beispielsweise Informationen über Nachrichten, das Wetter und Ähnliches anzeigen. Diese sind vergleichbar mit den Dashboard Widgets unter Mac OS X.[1]
* Ein neues E-Mail-Programm („Microsoft Windows Mail“), welches das bisher in Windows verwendete Outlook Express ersetzen soll. Windows Mail enthält einen integrierten Spam-Filter, welcher schon von Beginn an völlig selbstständig filtern kann, ohne dass man ihn noch darauf zu trainieren braucht. Dieser wird monatlich über Microsoft Update aktualisiert.
* Die neue Version des Microsoft-Browsers, jetzt umbenannt in „Microsoft Windows Internet Explorer“ 7.0
* Jugendschutzeinstellungen: Eltern können zukünftig festlegen, wann, wie lange und mit welchen Programmen ihre Kinder den Computer benutzen dürfen. Auch die Einschränkung des Internetzugriffs ist möglich. Schließlich beinhaltet die neue Funktion auch die Möglichkeit, die Nutzung des Computers zu überwachen.
* Neue Anwendungen: Spiele (Schach-Giganten, Mahjongg-Giganten und Lila Land), Windows Backup (ersetzt das alte NTBackup), Windows Kalender (mit WebDAV-Unterstützung), Notizzettel, „Windows Collaboration“ (Codename), Windows Defender (Schutz vor Malware).
* XML Paper Specification (XPS, vormals „Metro“): Microsofts geräteunabhängiges Dokumentenformat der nächsten Generation, das auf XML basiert. Es ist in vielerlei Hinsicht ähnlich zu Adobe Systems‘ PDF. XPS soll Benutzern erlauben, Dateien ohne das Originalprogramm, mit dem sie erstellt wurden, zu betrachten, zu drucken und zu archivieren. XPS wird unter Windows Vista als Standardformat für die Druckausgabe dienen und soll in Zukunft auch von Druckern direkt unterstützt werden.
* Ein neu entwickeltes Hilfesystem namens AP Help, das auf XML basiert und Inhalte völlig anders darstellen wird, als von den bekannten HTMLHelp-Dateien gewohnt.
* DirectX 10: Vista wird außerdem mit einer neuen Version der Grafik-API DirectX in der Version 10 ausgeliefert. Diese Schnittstelle bietet vor allem einen besseren Zugriff und ermöglicht eine schnellere Ausführung der Grafikfunktionen und zeichnet sich durch eine geringe Erweiterung der Effektpalette aus. Diese Version ist nur für Windows Vista verfügbar.
* Speichermanagement-Erweiterungen ReadyBoost, SuperFetch und ReadyDrive (Unterstützung von Hybrid-Festplatten) sollen den Start von Programmen und des Betriebssystems beschleunigen.

Viele neue PCs und Notebooks haben Vista vorinstalliert. Trotzdem können Sie bei uns wählen, nicht jeder möchte den neuen Computer mit Vista vorinstalliert. Die meisten Hersteller wie z.B. HP, Fujitsu-Siemens, IBM/Lenovo, Acer, Toshiba, etc. bieten auch Windows XP noch an.